Jede Frau bekommt sie, trotzdem ist es ein Thema, über das niemand spricht.
Während meiner Retreats und in meinen Yogastunden kommt das Klimakterium immer mal wieder zur Sprache. Die Frauen, die mitten drin stecken, erzählen, dass sie sich oft so energielos und erschöpft fühlen und meinen sie seien krank.
Aber das sind sie nicht! Es sind die Wechseljahre, eine besondere Phase in ihrem Leben. Eine Phase, die Beachtung verdient. Die Natur meint die Frau braucht nicht mehr so viel Kraft, wenn sie keine Kinder mehr bekommt. Sie kann sich zurücklehnen und sich verwöhnen lassen.
Doch unser immer noch patriarchische Gesellschaft denkt da anders.
Noch während meiner Zeit als Landesgeschäftsführerin eines Sportfachverbandes hatte der Deutsche Turnerbund eine Studie in Auftrag gegeben. Es sollte der Fitnessgrad der Menschen in verschiedenen Altersgruppen, getrennt nach Geschlechtern erforscht werden. Mich hat es gar nicht verwundert als die Studie vorlag und ich anhand eines Diagramms sah, wie die Schwankungen und langfristige Veränderungen sich darstellten. Bei den Frauen gab es einen extrem stark nach unten verlaufenden Einbruch zwischen 50 und 60 Jahren, während die Linie der Männer konstant bergab ging. Am Ende waren die Frauen wieder stärker.
Damals war ich selber so Mitte 50 und fühlte die Erschöpfung täglich. Die anspruchsvolle Führungsposition, meine Familie, der Haushalt, der Garten, einen kranken Mann an meiner Seite, eine alte Mutter, die zum Glück nicht pflegebedürftig war aber doch Aufmerksamkeit benötigte, genau wie die Schwiegermutter, nebenbei meine Übungsleitertätigkeit im Verein und diverse Ehrenämter, weil ich immer für etwas brannte und mich dann engagierte.
Was ich damals geleitet habe, ist unglaublich aus meiner heutigen Sicht.
Die Wechseljahre warfen mich total aus der Bahn. Ich funktionierte zwar noch aber ich fühlte mich immer schwacher. Ich wusste nicht mehr, wie ich meinen Alltag bewältigen sollte. Für Freizeitaktivitäten mit Partner Familie oder Freundinnen hatte ich gar keine Kraft mehr. Ich schaffte mit Müh und Not meine Verpflichtungen. War ich zu Hause, legte ich mich nach getaner Arbeit sofort hin.
VITAMINE
Um mich aufzupeppen begann ich im Büro nur noch Vitamintabletten, Magnesium Calcium, Eisen … zu trinken.
Eines Morgens kam ein Besucher zum Gespräch. Meine Mitarbeiterin fragte ihn ob er etwas trinken wolle. „Das gleich wie Frau Henkel, bitte“ antwortete er und erntete einen verwunderten Blick von ihr: „Eine Vitamintablette?“
Ja, mein Getränk sah ein bisschen aus wie Bitter Lemon.
Nun Vitamintabletten tun uns allen gut und halfen mir auch etwas. Aber das war nicht alles!
LOSLASSEN
Was mir wirklich geholfen hat, war weniger zu tun und mehr auf mich zu achten. Einiges habe ich verändert, anderes losgelassen, mich von vielem getrennt:
Entspanntere Tage im Büro.
Begonnen hat das Loslassen mit einer Mitarbeiterin, die uns verließ. Ich hatte sie menschlich sehr geschätzt, konnte aber nicht gut mit ihr zusammen arbeiten. Sie hatte mich viel Energie gekostet.
Mehr Freizeit
Dann gab ich zwei Gymnastikgruppen ab. In denen waren Frauen, die mir sehr am Herzen lagen, aber sie kosteten mich zu viel Zeit. Ich fuhr dort abends nach Feierabend noch hin und kam dementsprechend noch später nach Hause. Es war total kräftezehrend.
Auch gab ich das Amt als Abteilungsleiterin in meinem Sportverein ab und legte das Amt als Vorsitzende des Schulverein nieder.
So verschaffte ich mir noch mehr Zeit und baute Stress ab. Ja es gibt auch positiven Stress. Jedoch was zu viel ist, bleibt zu viel.
Trennung von Tisch und Bett
Als letztes habe ich mich von meinem Lebensgefährten, zu mindestens räumlich getrennt. Nun konnte ich mich ausruhen, wenn mir danach war. Er stellte keine Erwartungen mehr an mich und kochte nach 23 Jahren auch mal für mich. Unsere Beziehung wurde inniger und freundschaftlicher.
AUSZEITEN
Ich konzentrierte mich mehr auf mich und meine Bedürfnisse. Schließlich war ich alt genug, leistete immer noch viel, benötigte aber mehr Zeit für Erholung.
So beschloss ich mir vier Mal im Jahr eine Auszeit für mich alleine zu genehmigen. Im Winter fuhr ich ja sowieso schon traditionell mit meinem Sohn, den Töchtern oder Enkeln Ski. Jetzt fuhr ich auch mal alleine und gönnte mir ein Hotel, um mich verwöhnen zu lassen.
Im Sommer fuhr ich zum Yogafestival nach Frankreich. Auf dem Weg dorthin besuchte ich Paris oder Blois. Genoss die Zeit mit der Yogafamilie und tankte Energie für das kommende Jahr.
Gern verbrachte ich danach noch ein paar Tage am Atlantik bei meiner Freundin aus Jugendtagen. Im Herbst und in Frühling machte ich unterschiedliche Reisen, an die Ostsee zum Wellness oder in die Berge zum Wandern.
Es tat mir einfach gut!

WECHSELJAHRE IST KEINE KRANKHEIT
Meine damalige und auch erste Yogalehrerin überhaupt war Anand. Sie beschäftigte sich derzeit schon länger mit den Wechseljahren und veröffentlichte im Jahre 2015 ein Buch dazu. Heute noch gibt sie in ganz Deutschland Kurse zum Thema Wechseljahre. Wunderbar, denn es betrifft die Hälfte der Bevölkerung und sollte nicht als Krankheit gesehen und mit Medikamenten bekämpft werden. Die Pubertät ist ja auch keine Krankheit, sondern eine Phase, nach der sich das Leben verändert.
YOGA – SADHANA
In dieser Zeit begann ich wieder konsequent morgens vor dem Aufstehen Yoga zu praktizieren. Mindestens eine halbe Stunde nahm ich mir Zeit nur für mich. Heutzutage schenke ich mir wesentlich mehr!
Das Wort Sadhana bedeutet deine morgendliche Praxis, dein morgendliches Ritual. Tägliche Rituale geben uns Halt und erinnern uns daran, was wirklich wichtig ist und gut für unser Wohlbefinden.
Regelmäßiges Kundalini Yoga ist intensiv, aktiv und transformierend. Es kombiniert dynamische Bewegungen, Atemtechniken (Pranayama), Mantras und Meditation. Die Übungen zielen darauf ab, Energieblockaden zu lösen und das Nervensystem zu stärken.
Die Surya-Kriya für mehr Sonnenenergie praktizierte ich damals länger als 40 Tage. Diese Kriya stärkt die positiven Energien, das Selbstbewusstsein und die Selbstheilungskräfte. Löst Blockaden in den unteren Chakren und stärkt das Nabelchkra. Dadurch wird der Energiefluss aktiviert und die Lebensfreude intensiviert.
Diese Yoga-Kriya (Übungsreihe) beinhaltet nur sechs Übungen. Je nach Zeit übte ich die jeweiligen Übungen drei, zwei oder nur eine Minute, damit noch Zeit für eine 11-minutige Mediation blieb.
So ging ich gestärkt in meinen Alltag und erledigte meine Aufgaben mit erheblich mehr Gelassenheit.
Wir können die Kriya gerne einmal zusammen machen, wenn du Lust hast, sprich mich einfach an.
Bis heute praktiziere ich meine Sadhana täglich bei Sonnenaufgang.

Nur Donnerstags und Sonntags mache ich eine Ausnahme für dich und biete dir eine gemeinsame Sadhana.
Donnerstags Yoga vom Bett ins Bad von 07.00 – 07.30 h
Sonntags Frühstücksyoga für Langschläfer von 10.00 – 11.00 h
WARUM ETWAS 40 TAGE PRAKTIZIEREN?
40 Tage um eine Gewohnheit zu verändern
WARUM MINDESTENS 11 MINUTEN MEDITIEREN?
Nach 11 Minuten verändert sich das Nerven und Drüsensystem





